Respektierst du den Rhythmus deines Pferdes? Ein paar Anregungen zum Nachdenken.

Während die Herde ihre Ruhepause hält, nutze ich die Zeit, um im Büro produktiv zu sein. Das Wetter läd mich eigentlich regelrecht dazu ein, mit den Pferden eine Runde durchs Gelände zu drehen. Aber ich entscheide mich bewusst dagegen. Warum?

Ja, meine Pferde dienen nicht nur als Ornamente in meinem Garten, sondern ich reite wirklich sehr sehr gerne. 

Allerdings versuche ich meinen Rhythmus an den Rhythmus der Pferde anzupassen. Die Herde hält zwischen 10 – 13 Uhr so richtig Ruhe. Sobald es dunkel wird, sehe ich auch eine deutliche Ruhephase, verglichen mit den hellen Stunden. Wenn ich also ausgerechnet in dieser ruhigeren Zeit mit den Pferden etwas machen möchte, dann stoße ich nicht nur auf mäßige Begeisterung, sondern könnte einigen meiner Charaktere nachhaltig die Freude an der gemeinsamen Interaktion nehmen.

Was tue ich stattdessen?

Ich nutze die Zeit und mache andere Dinge, wie zum Beispiel meinen Bürokram, miste ab, fülle Heu oder Wasser auf und nehme. mir Zeit für andere Dinge, bis die Pferde wieder aktiver werden.

Dann erst trete ich in bewusste Interaktion mit ihnen.

Meistens heißt es doch „Ich bin aber jetzt da. Da muss mein Pferd eben durch.“ und es werden selbst im Liegen schlafende Pferde von der Weide gezogen. Für mich ist das unvorstellbar!

Mir ist bewusst, dass nicht jeder Pferdebesitzer auf den individuellen Rhythmus des eigenen Pferdes eingehen kann, weil die Lebensumstände, der Wohnort oder der Job es nicht anders zulassen. Aber ich frage mich, wie viel Raum dieser Gedanke in der Pferdewelt überhaupt findet?

Geht es dann überhaupt um die Bedürfnisse des Pferdes, oder um die des Menschen? Lässt sich dann noch von nachhaltigem Umgang reden?

Wie siehst du das? Lässt meine Idealvorstellung sich überhaupt realisieren? Oder handelst du vielleicht sogar wie ich in dieser Hinsicht? Lass es mich gerne wissen!